Ghost Recon: Breakpoint Gamereview – Top oder Flop?

Was hatten die Spieler aus aller Welt und vor allem die Fans von Ghost Recon: Wildlands nicht alles von dessen Nachfolger Ghost Recon: Breakpoint erhofft, vor allem da Ubisoft angekündigt hatte bei diesem das Hauptaugenmerk auf die Story zu legen und auch der Open World eine Frischzellenkur verpassen zu wollen.

Doch ob Ghost Recon: Breakpoint, welches am 07.10.2019 veröffentlicht wurde, wirklich der Nachfolger ist, den die Spieler erwartet haben, das möchten wir in dem folgenden Review ein wenig genauer herausfinden.

Ghost Recon: Breakpoint Gameplay

Die Neuerungen von Ghost Recon: Breakpoint

In dem neuen Spiel der Ghost Recon Reihe bekommt es die Spezialeinheit mit Cole D. Walker, der von dem Punisher-Schauspieler Jon Bernthal verkörpert wird, zu tun, einem ehemaligen Ghost-Soldaten.
So birgt die Story bereits von vornherein ein deutlich höheres Potenzial, als noch der Vorgänger, in dem der Spieler Jagd auf einen Drogenboss machte.Die Handlung in Breakpoint spielt sich dabei auf der Insel Aurora im Südpazifik ab, welche von den Entwicklern für das Spiel komplett neu erstellt wurde und deutlich mehr Abwechslung verspricht als Bolivien, wo sich die Geschichte in dem Vorgänger abspielte.Zudem möchten die Entwickler den Spieler in Ghost Recon: Breakpoint deutlich mehr taktische Möglichkeiten bieten und so können diese nun Zäune aufschneiden, sich unter Laub oder im Matsch verstecken oder auch eine Klasse für den eigenen Soldaten auswählen.So können die Spieler nun wahlweise als Scharfschütze oder Panther die Spielwelt in Ghost Recon erkunden.Allerdings häuften sich bereits in der Beta die Stimmen von Spielern, die mit den Loot- und Freischalt-Mechaniken äußerst unzufrieden waren.Und auch in der offenen Spielwelt ist bei Ghost Recon: Breakpoint immer noch der Wurm drin.

An der offenen Spielwelt hakt es offensichtlich

Ghost Recon: Breakpoint erbt im Grunde die Stärken seines Vorgängers und verlangt den Spielern eine taktische Vorgehensweise ab. So kann man mit seinem Angriff auf eine feindliche Basis beispielsweise bis zum Anbruch der Nacht warten und sich dann lautlos mit einem Messer seinen Weg durch das Lager bahnen oder alternativ für Ablenkung sorgen und die verdutzen Feinde einen nach dem anderen mit einem Scharfschützengewehr ausschalten.

Besonders gemeinsam mit vier anderen Spielern sind die Möglichkeiten daher überaus vielfältig und man kann sich ganz nach Belieben für eine der Vorgehensweisen entscheiden.

In solchen Momentan kann dann sowohl das Gameplay als auch der Sound voll und ganz überzeugen und vermittelt das Gefühl sich wirklich in einem echten Kriegsgebiet zu befinden.

Und auch die Open World ist, zumindest auf den ersten Blick, ebenfalls gut gelungen und zudem auch äußerst abwechslungsreich.

Allerdings leidet die Spielwelt wie auch der Rest des Spiels an der Tatsache, dass die Entwickler Unmengen an freischaltbaren Objekten sowie Sammelbaren Loot in das Spiel integriert haben.

Daher geht es in der Open World des Spiels eigentlich ausschließlich um die Jagd nach Beute und man findet an jeder Ecke neue Waffen, Kleidung und andere Gegenstände, die zum Beispiel der Tarnung dienen.

Und viel passieren tut auf Aurora auch nicht, so sind die Straßen in der Regel menschenleer und nur hin und wieder trifft man im Wald auf den einen oder anderen Einwohner auf der Insel. Aber die Atmosphäre einer belebten Welt will so irgendwie nicht aufkommen, obwohl sogar eine umfangreiche Hintergrundgeschichte, doch im Gegensatz zu Bolivien in dem Vorgänger wirkt die Insel in Ghost Recon: Breakpoint dann doch irgendwie fehl am Platz.

Unausgereiftes Loot-System frustriert und nervige Drohnen

Wenn man in einem Spiel wie Ghost Recon: Breakpoint Beute findet, dann sollte diese dem Spieler das Leben möglichst erleichtern. Doch in Ghost Recon: Breakpoint bringen sowohl die Klamotten als auch die Waffen dem Spieler nur selten wirkliche Vorteile.

So sind zum Beispiel Kopfschüsse bereits mit der Sniper-Rifle, welche der Spieler zum Start erhält tödlich und die etlichen Upgrades ändern an dem Spielgefühl nur äußerst selten etwas.

Einen größeren Einfluss auf das Spielgeschehen haben dagegen wiederum die Drohnen und fahrenden Roboter, die einen in fast jeder feindlichen Basis erwarten.

Und dann kann es mitunter schon einmal vorkommen, dass der Spieler leise eine solche Basis stürmt und plötzlich von einer Drohne erspäht wird. Im Anschluss daran erinnert das Spiel dann sogar ein wenig an einen schnellen Ego-Shooter als an einen taktischen, da es mehrere Magazine benötigt, um den Robotern und Drohnen die Lichter auszuschalten. Leise ist in solchen Situationen selbstverständlich keine Option mehr, stattdessen heißt es Feuer frei.

Die KI in Ghost Recon: Breakpoint zeigt deutliche Schwächen

Zwar gehörte die KI bereits in Ghost Recon: Wildlands nicht zu den hellsten in einem Videospiel, doch der Nachfolger weiß dies in negativer Hinsicht sogar noch zu toppen.
Denn hier kann es selbst auf dem höchsten der vier wählbaren Schwierigkeitsstufen passieren, dass Feine einfach in der Gegen rumstehen, während man neben diesen einen Kameraden zur Strecke bringt.Daneben zeigt die KI auch innerhalb von Gebäuden deutliche Schwächen bei der Orientierung und lässt sich nicht selten allzu simpel in eine Falle locken.Und selbst die eigentlich interessante Geschichte verkommt im weiteren Verlauf lediglich als Grund für zumeist belanglose Aufgaben, die jedoch ein wenig aufgesetzt werden. Schade, denn eigentlich weiß der Beginn des Spiels durchaus auch in dramaturgischer Hinsicht zu überzeugen.Daran ändert sich auch im Endgame nicht viel und so kundschaftet man im gesamten Spielverlauf lediglich die feindlichen Basen aus, erledigt immer dieselben Gegner oder schaltet Drohnen aus und sammelt massenweise Gegenstände auf, welche einem spielerisch dabei nicht einmal allzu viel bringen. Zwar benötigt man für einige Missionen spezielle Ausrüstung, doch spielen tun sich diese dann auch nicht großartig anders. Ubisoft ließ kürzlich allerdings verlauten, man wolle das Spiel in der Zukunft um verschiedene Raids erweitern, doch momentan enttäuscht Ghost Recon: Breakpoint vor allem gegen Ende hin sehr stark.Das ist auch der Tatsache geschuldet, dass man bereits auf Stufe 20 von 30 fast jede Fähigkeit besitzt, um Ghost Recon: Breakpoint problemlos durchzuspielen und in dem Talentbaum finden sich nur wenige Talente, die einen im Spie,l merkbar weiterbringen.

Das PvP in Ghost Recon: Breakpoint

Neben den Gefechten gegen die, wie bereits erwähnt, nicht gerade schlaue KI haben die Spieler in Ghost Recon: Breakpoint zudem auch die Möglichkeit in spannenden PvP-Multiplayer-Gefechten gegeneinander anzutreten.

Hierbei treten zwei Ghost Teams, mit vier Spielern auf jeder Seite gegeneinander an und stehen sich auf einer der großen Maps gegenüber, wobei Schüsse überaus tödlich sind, sofern man die gut getarnten Kontrahenten überhaupt erspäht.

Wer hierbei jedoch meint wie in andren Ego-Shootern offensiv vorauspreschen zu können, der wird nur in den seltensten Fällen lange überlegen. Denn ein taktisches Vorgehen und Absprachen mit den Teamkameraden sind hier der Schlüssel zum Sieg.

Leider fehlen bislang jedoch Gegenstände die dabei helfen, um Feinde aus deren Versteck zu locken, was häufig zu vielen Campern auf der Map führt, die sich mit Ihrer Sniper-Rifle im Gebüsch verstecken und dort verharren.

Glücklicherweise zwingt gegen Ende einer Runde eine kleiner werdende Kampfzone, die ein wenig an Battle-Royale Spiele wie Fortnite erinnert, die Spieler zu mehr Risko, doch bis dahin wagen sich nur wenige Spieler aus ihrem Versteck.

Fazit zu Ghost Recon: Breakpoint

So viel wollte Ubisoft mit Ghost Recon: Breakpoint besser machen und ließ die Fans von einem in allen Belangen verbesserten Nachfolger träumen.

Und das hätte Ghost Recon: Breakpoint durchaus auch werden können, wenn die Entwickler sich nicht selbst ein Bein gestellt hätten.

Zuweilen wirkt das Spiel so, als hätte Ubisoft nicht so recht gewusst, ob man einen Taktik-Shooter, einen RPG-Shooter oder ein Service-Game entwickeln möchte.

Denn alle diese Spielelemente sind in Ghost Recon: Breakpoint durchaus vorhanden, ohne dass eines davon wirklich gut umgesetzt wäre.

So erforscht man großteils die, zumindest hübsch anzusehende aber eben auch seelenlose Insel, schaltet hier und da ein paar Feinde oder Drohnen aus und sammelt Unmengen von Gegenständen ein.

Und leider ist auch die KI nicht die hellste, sodass es momentan noch an einigen Ecken hakt.

Beim Gameing gibt es aber dennoch immer die ein oder andere funny Szene:

Allerdings ist es Ubisoft bei Ghost Recon: Wildlands in der Vergangenheit bereits gelungen, das Spiel im Nachhinein durch Patches deutlich zu verbessern. Doch ob diese Rechnung auch bei Ghost Recon: Breakpoint aufgeht, steht bislang noch in den Sternen.

Zumindest haben die Entwickler bereits angekündigt das Spiel in Zukunft noch verbessern zu wollen, was zumindest ein wenig Anlass zur Hoffnung ist.

Hell Let Loose – realistischer, taktischer Weltkriegs-Shooter