Tom Clancy’s The Division 2 – starke Basis und sinnvolle Neuerungen

Von Entwickler Massive Entertainment kommt Mitte März 2019 der sehnlichst erwartete zweite Teil der The Division-Reihe auf den Markt. Für den auf der Snowdrop-Spiel-Engine entwickelten Titel zeigt sich der französische Publisher Ubisoft verantwortlich. Nun hat der Entwickler erstmals Einblicke in The Division 2 gewährt und die Dark Zones sowie den neuen Mehrspieler-Modus gezeigt. Dabei finden sich einige Änderungen zum Vorgänger, die einiges besser machen.

Dark Zones bei Tom Clancy’s The Division 2

Ab 15. März 2019 können Fans der Reihe das Open-World-Spiel The Division 2 genießen. Dabei bietet der Titel, der eine Mischung aus Rollenspiel und Shooter ist, abermals ein apokalyptisches Szenario, wie es schon im Vorgänger überzeugen konnte. Die echte offene Spielwelt wird dabei aus der Third-Person-Perspektive erlebt, wobei das eigentliche Spielkonzept von Massive Entertainment nicht über den Haufen geworfen wurde. Zu erfolgreich war der Vorgänger. So ist die Dark Zone wie bisher das Herzstück des Spiels. An diesem Ort treffen auch weiterhin Spieler, in der von der restlichen Open-World abgegrenzten Spielwelt, auf KI-Gegner und menschliche Widersacher. Hier kommt her, wer die beste Ausrüstung im Spiel finden will.

Im Gegensatz zur restlichen Welt können sich Spieler in der Dark Zone gegenseitig an den Kragen gehen. Somit wird dieser Ort erneut zu einem nervenaufreibenden und erbarmungslosen Schauplatz. Wer hier in The Division bereits gekämpft hat, kennt den Ärger und den Frust, den die Zone bereithält. Jedoch lockt auch das spannendste Erlebnis der gesamten restlichen Spielwelt. Nun, in Teil 2, schaffen Massive Entertainment gleich drei dieser Bereiche für die Spieler.

Szenenwechsel

Nach wie vor sind wir in The Division 2 als Agenten der Division unterwegs. Immer noch sind die USA durch den Virusanschlag lahmgelegt. Jedoch befinden wir uns nicht mehr in den winterlichen Straßenschluchten von New York, sondern es strahlt uns die sommerliche Hauptstadt an. Washington DC. ist der neue Schauplatz, in dem wir uns mit diversen Fraktionen auseinandersetzten. Da es nur noch wenige Machtzentren gibt, die funktionieren, entbrennt schnell ein Kampf um diese. So kann festgehalten werden, dass die Division in den vergangenen sieben Monaten nach dem Ausbruch nicht in der Lage war, die Ordnung wieder herzustellen.

Besonders die Open-World unterscheidet sich im Verhältnis zu The Division teils deutlich. Die Umgebung ist weitläufiger und die Natur hat in den wenigen Monaten weite Teile zurückerobert. Die bereits erwähnten Dark Zones finden sich im Osten, Süden und Westen der Karte. Dabei haben die Macher den jeweiligen Zonen spezielle Themen verpasst. Während wir uns im Osten durch eher offenes Gelände schlagen dürfen, finden wir im Süden Häuserkämpfe in engen und verwinkelten Straßen. Dabei sind diese auf mehrere Ebenen angelegt und sollen so für ordentlich Adrenalin im Blutkreislauf sorgen. Zudem fallen die drei Dark Zones kleiner aus als die Eine im Vorgänger. Dies führt jedoch zu einem deutlich intensiveren Erlebnis, da sie nun schneller gespielt werden und die Laufwege im Vergleich kürzer sind. Ebenfalls hat jedes der drei Gebiete unterschiedliche Voraussetzungen im benötigten Level. So sollten sich neue Helden nicht umgehend in die südliche Dark Zone begeben.

Überarbeitet: Loot und „Verbrechen“ in der Zone

Massive Entertainment hat mit der neuen Loot-Mechanik dafür gesorgt, das die Ausrüstung während man in der Dark Zone ist, besser optimiert werden kann. Hierfür gibt es nun „saubere“ Items, die nicht nur aus Versorgungskisten stammen, sondern direkt von KI-Gegnern aufgenommen werden können. Bisher war es nötig, die Beute per Hubschrauber auszufliegen und diese reinigen zu lassen. Somit ist nicht mehr nur kontaminierte Beute zu finden. Dennoch werden die besten Gegenstände weiterhin als verseuchte Ausrüstung vorliegen, die dann wie gehabt ausgeflogen werden müssen. Beim in Empfang nehmen wird es erwartungsgemäß wieder zu Gerangel kommen. Denn andere Agentengruppen versuchen mit Sicherheit, selbst an die begehrte Ausrüstung zu gelangen.

Jedoch gibt es auch in diesem Kontext eine positive Neuerung. Denn Agenten, die menschliche Gegner angreifen und übergriffig werden, erhalten in der Dark Zone den „Rouge-Status“. Damit werden sie für andere „sichtbar“ und wie bei einem Steckbrief, zum Abschuss freigegeben. Auch kleinere „Verbrechen“ werden nun mit einem Status geahndet. Stehlen wir als Spieler beispielsweise die Ausrüstung eines Agenten, erhalten wir dafür einen grauen Rogue-Status. Dieser macht uns nicht gleich für alle in der Zone sichtbar – Agenten in der Nähe können uns jedoch folgen.

Dabei hat dieser Status nicht nur Nachteile. Viel mehr bringt dieser einen völlig neuen Twist in The Division 2. Erhalten Spieler den grauen Rogue-Status, haben diese etwas Zeit, um weitere kleinere Aufgaben zu erfüllen. Beispielsweise müssen Schaltkästen gehackt oder Beute gesammelt werden. Werden diese Vorgaben des Rogue Protocol erfüllt, muss das Team ein Safehouse innerhalb der Dark Zone erreichen. Hier werden sie von einem Dealer erwartet, der besonders gutes Equipment zum Kauf anbietet. Dieser ist ausschließlich über dieses Rogue Protocol, dass an ein Verbrechen geknüpft ist, erreichbar.

Skill-System von The Division 2

Das eigentliche Kampf-System hat sich kaum geändert. Gegner werden wie gehabt aus der Verfolger-Perspektive unter Beschuss genommen, während wir selber von Deckung zu Deckung hüpfen. Dafür steht uns wieder ein konventionelles Arsenal zur Auswahl. Scharfschützengewehre und Schrotflinten kennt man ja aus dem ersten Teil schon. Wirklich Neues präsentieren die Macher hier nicht. Stattdessen hat sich im Skill-System was getan. Denn die Signature Skills gibt es nicht mehr. Dafür haben die Macher Signature Waffen eingeführt. Erreichen wir als Spieler das 30. Level, schalten wir diese besonders mächtigen Schießeisen frei. Zu finden ist hier beispielsweise eine Armbrust mit Explosivgeschossen oder ein Scharfschützengewehr mit Kaliber 50. Die hierzu benötigte Munition kann ausschließlich bei Gegner gefunden werden. Dass dies eher selten der Fall ist – selbstredend.

Zudem wurden die Skills überarbeitet. Auch wenn viele in The Division 2 aus dem Vorgänger vorhanden sind, ist die Handhabung nun komplexer. Im ersten Teil konnte eine Artilleriemodifikation noch mit nur einem Klick gesetzt werden. Nun muss das Geschütz als kleiner Helfer zunächst positioniert werden. Ebenso sollte es erhöht stehen, um eine gute Schussposition zu haben. Dabei darf nicht vergessen werden, dass die Artillerie geschützt ist. Zudem muss ein Feuerbereich definiert werden, der anschließend unter Beschuss genommen wird. Erst dann kann es die Gegner hinter Deckung so richtig nerven. Auf den ersten Blick mag das umständlich wirken, offeriert uns als Spielern jedoch eine enorme taktische Tiefe, die nun in Gefechten möglich ist.

Tom Clancy’s The Division 2 – ein Fazit

Wie gezeigt, ändert sich im neuesten Teil nicht nur das Setting. Den Machern gelingen mit der Überarbeitung des Loot- und des Skill-Systems deutliche Verbesserungen. Auch die neu interpretierten Dark Zones und das Rouge Protocol bringen ein vielfältigeres Spielerlebnis. Damit gelingt Massive Entertainment die Abkehr vom befürchteten „Abguss“ des ersten Teils. Dabei bleibt das Grundgerüst, das schon The Division zu etwas Besonderem machte, weitgehend unangetastet, was durchaus positiv zu bewerten ist. Denn die Mischung aus Shooter und Rollenspiel funktioniert ausgesprochen gut und bringt eine Menge spielerische Tiefe.

Das neue Setting, das nicht zufällig auf Washington DC. gefallen ist, macht ordentlich Spaß. Gerade die Bereiche, in denen die Natur sich zurückerobert hat, was einst ihr gehörte, beeindrucken visuell. Atmosphärisch scheint es jedoch so, als kämen die Entwickler an New York nicht heran. Der Mehrspielermodus in Tom Clancy´s The Division 2 ist dieses Mal von Beginn an mit an Bord. Aktuell scheint es hier noch einige Macken zu geben. Insofern bleibt zu hoffen, dass diese bis zum Release am 15. März 2019 ausgemerzt wurden. Zudem darf im Verlauf des Jahres mit kostenlosen DLCs gerechnet werden.