Battalion 1944 – Kann es den Klassikern das Wasser reichen?

Das Multiplayer-Shooter-Game Battalion 1944 spielt im zweiten Weltkrieg und wurde beziehungsweise wird von Square Enix herausgegeben. Die eigentlichen Spielentwickler sind jedoch aus dem Hause des Indie-Studios Blukhead Interactive. Der Early Access Beginn war am 1. Februar 2018 auf dem PC, PlayStation 4 sowie der Xbox One. Bisher ist das Spiel als Early Access auf Steam erhältlich.

Grundgedanke hinter dem Game:

Viele denken sich wahrscheinlich, dass nach diversen CoD-Titeln keine weiteren derartigen Multiplayer First-Person-Shooter mehr nötig sind. Die Entwickler wollten jedoch das Gefühl der alten Spiele erneuern. Sozusagen eine modernere Version der alten Spiele entwickeln, daher erinnern einen auch bewusst einige Bereiche sowie grundlegende Regeln stark an alte Titel. Bereits Call of Duty bewies eine hohe Popularität des Spielgenres und dies soll weiter geführt werden. Um mit der neuen Technik jedoch ein solches Projekt zu starten, benötigt man viel Geld. Aufgrund dessen haben die Entwickler mit einer Kampagne auf der Plattform Kickstarter angefangen und hatten bereits nach drei Tagen ihr Wunschkapital erreicht. Somit konnten die Entwickler sogar die Unreal Engine 4 (UE4) sowie ein Motion Capture Studio verwenden. Genug zu dem Grundgedanken und der Entstehungsgeschichte von Battalion 1944 kommen wir nun zum Game selbst.

Gameplay:

Grundlegende Regeln:

Ähnlich wie bei anderen Shootern gibt es auch hier die Möglichkeit bei einem 5 gegen 5 oder auch bei einem 16 Spieler (free for all) zu spielen. Im Fokus steht hier jedoch hauptsächlich die Option der 5 gegen 5 Spieler. Auch hier lassen sich mehrere Parallelen zu älteren Spielen finden, beispielsweise beinhaltet ein solches 5 gegen 5 bis zu 24 Spielrunden bei denen nach der Hälfte ein Seitenwechsel stattfindet. Weiterhin soll es auch noch einen Arcade Modus geben in den typischen Modi Capture the Flag sowie Domination. All dies sind Modi die sich bereits in vorherigen Games als sehr beliebt bewiesen haben und daher auch in Battalion 1944 übernommen werden mussten.

Vor Rundenbeginn:

Vor jeder Runde kann man in der Freeze-Time eine Klassenauswahl treffen, welche einem jeweils unterschiedliche Waffen anbietet. Je nach Rang können die Waffen auch abgeändert werden. Im Interface sind auch die Klassen der eigenen Teammitglieder ersichtlich, am besten sollte man hier darauf achten, dass nicht alle unbedingt derselben Klasse angehören. Ebenso kann man vor der Runde eine Granate oder eine Smoke mitnehmen, diese haben jedoch teaminterne Begrenzungen und sollten daher im Bestfall abgesprochen werden. Welche Waffen bei den jeweiligen Klassen vorhanden sind kann wie bei alten Games auch individuell gesteigert werden. Das bedeutet, dass auch hier ähnliche Waffeneinkäufe getätigt werden können wir bei älteren Games. Hierbei ist jedoch darauf zu achten, dass nicht jede Waffe bei jeder Klasse verwendet werden kann. Dann kann es auch schon losgehen.

Eine Runde Multiplayer Shooter :

Die Runde beginnt im jeweiligen Lager des Teams, das nach 12 Runden die Seiten wechselt, und von dort aus kann man sich auf der Karte selbst in Kleinansicht beobachten, während auf dem größten Teil des Bildschirms wie gewöhnlich das Game aus der First-Person-Shooter-Perspektive abgespielt wird. In den jeweiligen Karten sind einige Plätze integriert, die optimal von den jeweiligen Klassen verwendet werden können. Ebenso sind viele Versteckmöglichkeiten geboten und die allgemeine Spieloptik erinnert stark an alte Titel wie CoD. Auch die Steuerung sollte den erfahrenen Gamern in diesem Bereich sehr leicht fallen, da diese sich ebenfalls kaum von der älteren Version unterscheidet. Im Gegensatz zu den älteren Spielen wirkt Battalion 1944 jedoch weitaus fokussierter. Besonders auffällig ist bei einem Game vor allem wer schon länger das Spiel spielt. Selbst so kurze Zeit nach dem Early-Access wie jetzt haben schon einige die für sich optimalen Verstecke gefunden und nutzen diese auch aus. Umso wichtiger ist es ein bessere Teamfähigkeit, denn das Teamplay ist wichtig und wird meist bereits mit der Klassenauswahl auf die Probe gestellt. Denn bereits bei der Auswahl in der Freeze-Time ist das Achten auf die eigenen Teammitglieder teilweise entscheidend für den Verlauf der Runde. Hierbei ist teilweise auch eine gewisse Teamfähigkeit nötig. Eine Runde ist beendet wenn entweder alle Mitglieder eines Teams tot sind oder 1 Minute und 45 Sekunden vorüber sind. Dann gelangt man wieder in den Freeze-Time Modus und hat erneut die Klassenauswahl vor sich und kann hier eventuelle Änderungen vornehmen. Wer sonst vielleicht seinen eigenen Battailion 1944 Server mieten möchte, wäre bei ngz-server.de gut aufgehoben.

 

Gameplay:

Wie bereits weiter oben erwähnt ist die Steuerung ähnlich wie bei älteren Shootern und kann daher relativ schnell erlernt werden. Ebenso beliebte Optionen wie das Springen der Figuren oder gar das Hinlegen auf den Boden sind möglich und erlauben ein besseres Gameplay. Auffällig ist auch, dass beispielsweise das Schauen um eine Ecke während man sich versteckt realistischer dargestellt wird. Durch derartige realistische Darstellungen der Szenarien bekommt der Spieler ein besseres Gefühl und kann sich leichter in das Spiel versetzen. Ein großer Vorteil ist auch die Miniatur Kartenansicht im Interface, denn dadurch kann man die Positionen der Teammitglieder einsehen und dadurch die etwaigen Positionen der Gegner ermitteln. Ebenso hilft auch, dass bei dem Abfeuern eines Schusses des Gegners kurzzeitig dessen Position mit einer roten Farbe markiert wird in der Miniaturansicht. Falls man vor dem Ende einer Runde stirbt kann man auch seinen anderen Teammitgliedern zu schauen und sieht auch deren jeweilige KAD-Werte. Diese werden auch nach jeder Runde von allen Spielern des Games eingeblendet.

Ingame Challenges?

Ein kleiner Bonus des Spieles sind kleinere Challenges, diese sind meist als ein Battalion zu erbringen. Man kann sich also mit seinen Freunden zu einem Battalion zusammenschließen und somit gemeinsam die Challenges meistern und dadurch kleinere Gimmicks erhalten. Dadurch kann der Spieler seinen Battlerank ehöhen. Als Bonus erhält man jedoch nur „kosmetische“ oder optische Bonuspakete. Beispielsweise gibt es hierfür besondere Skins für den eigenen Charakter. Aber nicht nur derartige Kleinigkeiten werten das gesamte Spiel auf.

Weitere Spezialitäten des Games:

Der Aspekt der Authentizität war den Entwicklern sehr wichtig und dies spiegelt sich eindeutig im Spiel. Nicht nur grafisch ist das Spiel ein echter Hingucker, hierauf gehe ich etwas später genauer ein. Um das Spiel echter also authentischer zu gestalten, haben die Entwickler kleine Besonderheiten eingebaut. Neben den detailgetreuen Karten, welche wirklich übersichtlich sind, gibt es auch Details wie Einkerbungen des Namens in die eigene Waffe. Letzteres soll an die Zeit des zweiten Weltkrieges erinnern und zusätzlich dem Ganzen eine persönlichere Note geben.

Da das Thema der Karten gerade angesprochen wurde, wird dies im Folgenden weiter ausgeführt.

Unterscheiden sich die Karten überhaupt von denen bei älteren Spielen?

Diese Frage kann klar beantwortet werden mit einem ja. Denn von den älteren Versionen ist man gewöhnt, dass die Karten letztendlich komplett verwinkelt und voller Verstecke sind. Diese Eigenschaft hat die Karten jedoch lediglich unübersichtlicher gemacht und damit sogar teilweise das Gameplay erschwert. Die neueren Karten von Battalion 1944 sind zwar übersichtlicher gestaltet, jedoch stehen sie den alten in nichts nach, da auch hier ausreichend Verstecke möglich sind. Ein weiteres Merkmal der neuen Karten des Spiels ist, dass die Schauplätze sehr realistisch dargestellt sind. Dies liegt zum einen an der verwendeten Unreal Engine 4 (UE4), welche das Ganze photorealistisch wirken lässt. Zum anderen merkt man jedoch auch, dass die Entwickler selbst extra die realen Schauplätze besucht haben, um die Katen so detailgetreu wie möglich zu gestalten. Hier kommt auch wieder der gewünschte Aspekt der Authentizität in den Vordergrund. Somit ist das Fazit zu den Karten, dass diese eine an das Spiel optimal angepasste Version der realen Kriegsschauplätze sind.

Moderne Grafik und Technik:

Der Hauptunterschied zu den alten Spielen ist vor allem der technische sowie der grafische Aspekt. Die Entwickler konnten sogar mit einem Motion Capture Studio zusammenarbeiten, dies lässt besonders die Bewegungen der Soldaten realistischer wirken und trägt auch zum sonst realistischeren Feeling bei. Neben den Feinheiten bei den Bewegungen der Soldaten ist auch das Umfeld realistischer dargestellt. Auch dem Spieler fällt diese Veränderung sofort auf, denn das Gesamtbild des Games wirkt echter. Hauptsächlich war dies möglich durch die Verwendung der Unreal Engine 4, diese wird mittlerweile in immer mehr Spielen verwendet und erfährt eine Beliebtheit bei neueren Spielen. Außerdem trägt auch die Optik der Soldaten stark zu der realistischen Wirkung des Spieles bei. Mittlerweile haben auch die meisten Konsolen sowie Computer die passende Technik, um solche grafischen Leistungen zu erbringen.

battalion 1944 ingame grafik

Bildersteller: battaliongame.com – Foto: Offical Battlion 1944 Page / not edited | Lizenz: Check Press-Kit

Direkter Vergleich mit den alten Games wie Call of Duty:

Um nun noch einmal alle Unterschiede auf einen Punkt zu bringen und eventuell einige andere zu nennen, folgt nun eine Aufzählung der Unterschiede. Wie bereits im letzten Absatz unterscheidet sich die Grafik des Umfelds auch als die der Figuren selbst stark von den älteren Spielen und hat sich hierbei stark an die moderne Zeit angepasst. Weiterhin wirken auch die Bewegungen der Figuren natürlicher und somit authentischer, da diese mit Hilfe von einem Motion Capture Studio aufgenommen wurden. Aber auch die Details der Karten sind eindrucksvoll, sowie die allgemein andere Aufmachung der Karten. In diesem Spiel wurden hier die Fehler von vorherigen Spielen versucht auszubessern. Ein weiterer Unterschied beziehungsweise Fortschritt ist das Gameplay, denn Battalion 1944 lässt sich einfacher und meist auch flüssiger spielen als Vorgänger. Auch bei einigen Szenarien bei denen man sich beispielsweise versteckt oder auf dem Boden liegt und von dort aus schießt sind wesentlich angenehmer gestaltet. Weiterhin kann man mit Freunden so genannte Battalions gründen und anschließend mit diesen die Challenges im Spiel, welche immer Mal wieder veröffentlicht werden, meistern. Durch die Challenges erhält man Skins sowie weitere Loots. Bei dem Spiel an sich gibt es ein Klassenauswahl System durch das man sich jeweils vor einer Runde eine andere Waffe aussuchen kann. Hierbei wird auch einiges an Teambereitschaft gefordert, denn am besten sollten mehrere Klassentypen innerhalb eines Teams vertreten sein.

Ein wichtiger bisher noch nicht genannter Punkt ist auch, dass die Entwickler von Battalion 1944 mit ihrer Version einige Makel der älteren Titel ausmerzen wollen. Beispielsweise soll auch noch ein LAN Support eingerichtet werden, dies wäre für einige Spieler ein wahrer Vorteil und würde somit das Game auch deutlich von den anderen abheben. Ein weiteres Problem, welches aus den alten Spielen bekannt ist, sind die vielen möglichen Cheatcodes. Auch derartiger Verhaltensweisen versuchen die Entwickler größtenteils zu unterdrücken. Denn das System des Spieles soll so aufgebaut werden, dass keine Cheats für die Allgemeinheit möglich sind und somit auch die Community des Games ehrlicher miteinander spielt. Oftmals gab es beispielsweise bei älteren Titeln Szenarien, in denen man durch eine Wand hindurch erschossen wurde mit einem Kopfschuss. Natürlich ist dies ein sehr unrealistisches Szenario und wurde daher auch meist durch einen Cheatcode oder eventuell einen Bug ausgelöst. Solche unfairen Situationen sollen daher vermieden werden.

Somit lässt sich also eindeutig feststellen, dass zwar viele Parallelen zu den Klassikern des Genres vorhanden sind. Aber dennoch gibt es einige Features die Battalion 1944 eindeutig von den Klassikern unterscheiden und größtenteils aufbessern.

Ist Battalion 1944 etwas für Spieler der Klassiker wie Call of Duty?

Ob einem persönlich Battalion 1944 genauso zusagt wie CoD, muss jeder für sich selbst entscheiden. Es lässt sich jedoch sagen, dass viele Elemente aus den Klassikern beibehalten wurden und somit sich die Games stark ähneln. Für Gamer, die das Prinzip der Klassenauswahl nicht sonderlich mögen, oder auch für eher Einzelgänger kann das Spiel schnell langweilig werden. Dies muss aber auch nicht sein, denn einige Aspekte von Battalion 1944 haben auch ihre Reize und locken viele Gamer. Bisher haben sich allerdings die meisten Enthusiasten der alten Games auch über das neue Spiel gefreut, denn nun existiert ein Multiplayer WW2 FPS der auch mit anderen modernen Spielen grafisch und technisch mithalten kann.

Zukunft des Spiels:

Nach dem Early-Access ist das Spiel natürlich noch nicht ausgereift, auch wenn Battalion 1944 einen sehr guten Start hingelegt hat, so wollen die Entwickler es weiterhin verbessern. Bereits im Frühlingsupdate soll vor allem die Stabilität des Games verbessert werden und das Spiel für alle spielbar sein. Weiterhin wird eine neue Karte hinzugefügt sowie der Offline LAN Support in jeglichen Modi. Daraufhin sollen im Sommer weitere Karten folgen. Beispiele hierfür sind eine Arcade Karte die sich für Spielmodi wie Capture the Flag oder auch Domination eignen. Ebenso soll es weitere Karten für den competitive Modus geben und auch solche, die für eine größere Spieleranzahl geeignet sind. Außerdem sollen weitere Waffen hinzugefügt werden und somit das Sortiment erweitern. In weiteren Updates sollen dann noch weitere Karten folgen sowie einen Zuschauer Modus, dieser leitet dann auch über zum nächsten wichtigem Thema. Denn für viele die derartige Spiele schon verfolgen ist ESport auch ein bekanntes Thema. Die alten Titel scheiterten nach einer Weile meist an dieser Kategorie, aufgrund von einigen Makeln im Spiel selbst. Eine derartige Situation soll es mit Battalion 1944 nicht geben, daher werden auch relativ hohe Erwartungen an das Spiel sowie an die Spieleentwickler gestellt. Gegen Ende des Jahres 2018 ist das Ziel eine erweiterte Version des Games rauszubringen. Es wurde bereits schon erwähnt, dass mit dem Release der „vollendeten“ Version auch der Preis des Spieles ansteigen wird. Dieser ist bisher noch relativ gering, aufgrund der benötigten relativ großen Community. Nur durch eine große Community kann das Spiel optimal verbessert werden und auch auf die Wünsche und die Probleme der Community eingegangen werden.

Lohnt sich der Early Access?

Für einige Gamer stellt sich hier die Frage, ob ein solcher Early Access überhaupt sinnvoll ist, da das eigentliche Spiel noch nicht ausgereift ist. Hier lässt sich jedoch erwidern, dass man für einen relativ günstigen Preis ein tolles Spiel erhält und als Teil der Community ähnlich wie bei einem Beta-Test auch die Entwicklung des Spieles in einem gewissen Grad beeinflussen kann. Außerdem benötigen die Entwickler für ihre Prozesse und vor allem für die Verbesserungen auch eine Test-Community. Dies ist auch besonders wichtig nach neuen Updates des Spieles, denn die Gamer können das beste Feedback geben und somit zu den besten Ideen führen.

Fazit zu Battalion 1944:

Battalion 1944 hat ein hohes Ziel und das ist wirklich nicht leicht zu erreichen. Jedoch ist bereits der Early Access ein großer Erfolg und hat schon einige Fans für sich gewonnen. In dem Spiel werden auch einige bereits in den älteren Titeln wie Call of Duty bekannt gewordene Aspekte wiedergespiegelt. Das Interessante an dem Spiel ist jedoch auch, dass im Vergleich zu älteren Spielen einige wesentliche Veränderungen vorgenommen wurden, um das Spiel vor allem an die Moderne Zeit anzupassen. Durch eine moderne Version der WW2 Multiplayer FPS Games können einige jüngere Gamer angesprochen werden, die dann ebenso wie die alte Generation vor ihnen ein derartiges Spiel haben. Vor allem die grafische Veränderung ist erstaunlich und wird hauptsächlich durch neuere Technologien ermöglicht. Das Gameplay an sich wurde auch verbessert und kann Battalion 1944 eindeutig gut geschrieben werden. Was meiner Meinung jedoch ein Problem darstellen könnte sind die benötigte Teambereitschaft bei der Freeze-Time Einstellung. Persönlich denke ich, dass es immer einige Spieler bei der Klassenauswahl geben wird, die nicht auf die Auswahl der anderen Teammitglieder achten werden. Dieser Teil ist also eher eine Herausforderung für die Spieler als für die Entwickler.

Da bisher das Spiel noch nicht vollständig ist und noch einige Entwicklungsschritte anstehen sollten wir gespannt sein was Battalion 1944 noch so für uns bereithält. Für die meisten wird vor allem die Entwicklung im Bereich ESports interessant sein.